Soprons schönstes Geheimnis: Die versteckten Pincés der Poncichter, wo selbst die Zeit bei einem Glas Wein stillzustehen scheint
Sopron, die jahrhundertealte Stadt an der ungarisch–österreichischen Grenze, ist mehr als nur eine Sammlung mittelalterlicher Straßen und Renaissanceschlösser im Schatten des Feuerturms. Es gibt nur wenige Orte in Ungarn, an denen Geschichte, Weinkultur und eine geheimnisvolle unterirdische Welt so einzigartig vereint sind wie in den versteckten Kellern der Poncichter hier. Wenn wir diese Kellerlabyrinthe erkunden, entdecken wir nicht nur die Geheimnisse des Soproner Weinbergs, sondern auch Traditionen, Legenden, legendäre Weine und das Erbe einer besonderen Gemeinschaft. Unser Artikel zeigt, wie diese Kellerräume zu einem der schönsten Geheimnisse Soprons wurden, warum sie so besonders sind, wer die Poncichter waren, und wie wir das Zauber der Vergangenheit mit einem Glas Kékfrankos erleben können. Wir tauchen in die historischen Tiefen ein, blicken in die Vielfalt der Soproner Weinkultur und verraten, wo man übernachten sollte, um noch intensiver in diese faszinierende Welt einzutauchen.
Wer waren die Poncichter und welche Rolle spielten sie in Sopron?
Die Poncichter waren Familien von deutschen Wein- und Obstzüchtern, die sich bereits im Mittelalter, vor allem im 13. und 14. Jahrhundert, in der Umgebung von Sopron niederließen. Die Kultur und Arbeitsmoral der aus Bayern stammenden Siedler prägten maßgeblich die Weinkultur Soprons: Sie brachten die unterirdischen Kelleranlagen und Lagerungstechniken mit, die noch heute das Alleinstellungsmerkmal des Soproner Weinbergs darstellen. Neben ihrer Weinwirtschaft hatten sie auch Traditionen im Bohnenanbau; der Begriff „Poncichter“ (vom mittelhochdeutschen „Panzsichter“ → „Bohnenzüchter“) bezieht sich auf den Anbau von Bohnen.
Die Poncichter waren Motor für die wirtschaftliche, soziale und architektonische Entwicklung Soprons: Mit ihrer Ansiedlung entstanden die unterirdischen Kelleranlagen und ein weit verzweigtes Netzwerk, das nicht nur der Weinlagerung diente, sondern auch im Laufe der Jahrhunderte als Schutz- und Fluchtwege, Verstecke und Logistikzentren genutzt wurde. Besonders in den kriegerischen und gefährlichen Zeiten boten diese Keller Schutz und Rückzugsorte für die Bewohner der Stadt.
Ihr Wirtschaftsmodell vereinte den Anbau von Wein und Obst – speziell Bohnen –, um den Ertrag zu maximieren. Dieses Prinzip schuf wirtschaftliche Stabilität und prägte die kulinarische Identität Soprons. Viele angesehene Familien der Stadt sind mit diesem Erbe verbunden, was sich noch heute in Straßennamen und Festen widerspiegelt.
Durch ihre deutsche Herkunft wurde Sopron kulturübergreifend: Bis ins 19. Jahrhundert war die deutschsprachige Bevölkerung die Mehrheit, und der Weinanbau sowie die Nutzung der Keller verbanden die Stadt mit Wien, Bratislava und den zentral-europäischen Weinmärkten. Diese Tradition, das nachhaltige Zusammenarbeiten und die Qualitätsorientierung machten die Weinerzeuger Soprons weltbekannt.
Bei einem Spaziergang durch das Poncichter-Viertel sieht man alte Häuser, verborgene Tore und Fassaden, die das Erbe des Fleißes, Könnens und der architektonischen Vision dieser Gemeinschaft widerspiegeln.
Die Poncichter-Keller: Historische Tiefe und architektonische Besonderheiten
Die unterirdischen Keller Soprons zählen zu den bekanntesten, aber auch bisher am längsten geheim gehaltenen Schätzen der Stadt. Die Poncichter-Keller befinden sich nicht in den Weinbergen, sondern unter den Häusern direkt am Stadtrand, und bilden ein komplexes, mehrkilometergleiches Netzwerk – ein echtes historisches Labyrinth, dessen Anlagen teilweise bis ins 16. Jahrhundert oder noch früher zurückreichen. Diese Tunnel dienten der Weinherstellung, -lagerung sowie im Notfall als Schutzräume und Verteidigungsanlagen.
Besonders beeindruckend ist das System in der Rákóczi-Straße: Auf etwa 1600 Quadratmetern erstrecken sich hier gewölbte, stabile Mauern, die ideal für die langjährige Reifung der soproner Weine sind. Die Temperaturen in den Kellern bleiben konstant bei 10–12 °C, was perfekte Bedingungen für die Reifung von Cabernet Sauvignon, Zweigelt, Sauvignon Blanc, Blauer Veltliner und den historischen Weißweinen Soprons schafft.
Die Struktur des Netzwerks erlaubte es den Hausbesitzern, ihre Keller nach Bedarf zu erweitern oder neue Abschnitte auszubauen, sodass die Keller- Stadt Soprons wuchs. Legenden erzählen, dass einige Tunnel Verbindung zu Befestigungsanlagen, versteckten Fluchtwegen oder sogar zu den Stadtmauern hatten.
Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurden viele Keller teilweise verschlossen oder vergessen. In den letzten Jahrzehnten haben sie jedoch an kultureller Bedeutung gewonnen: Mehrere sind heute für die Öffentlichkeit zugänglich, oft restauriert und für den Besuch mit Führungen, Verkostungen und Events ausgestattet. Das ehrwürdige Ambiente, die Geschichte und der Klang der Gewölbe machen die Keller zu einmaligen Erlebnissen.
Heute sind die Poncichter-Keller nicht nur architektonische Juwelen, sondern lebendige Museen der Weinkultur Soprons: Sie dienen der Konservierung der Weine, der Durchführung von Gourmet-Events und der Stärkung der lokalen Identität. Bei einem Rundgang kann man Jahrhunderte Geschichte erleben und dabei ein Glas exzellenten Kékfrankos oder Weißweins genießen.
Soproner Weinregion: Weinkultur, Tradition und Einzigartigkeit
Die Soproner Weinregion zählt zu den ältesten des Landes, mit Wurzeln, die bis zu den Kelten und Römern zurückreichen. Bereits im frühen Mittelalter, ab dem Ende des 13. Jahrhunderts, genoss Sopron besondere Privilegien, wie Steuerbefreiungen, die die Entwicklung des Weinhandels förderten. Über die Jahrhunderte war die Stadt eines der wichtigsten Weinhandelszentren Ungarns und Mitteleuropas – eine Leistung, die den dortigen Poncichter-Bauern und ihrer klugen Bewirtschaftung zu verdanken ist.
Der bekannteste Wein der Region ist der Kékfrankos, dessen intensive, fruchtige Aromen, würzige Note und tiefrotes Farbenspiel durch die besonderen kalk- und lehmhaltigen Böden sowie das Mikroklima geprägt sind. Der Name „Sopron Kékfrankos“ ist international bekannt und bringt regelmäßig Prestigepreise für die Winzer der Region. Neben Kékfrankos werden Zweigelt, Pinot Noir, Merlot, Cabernet Sauvignon sowie einige weiße Sorten wie Sauvignon Blanc und Zöld Veltliner produziert.
Die Weinkultur Soprons lebt nicht nur durch die Weine selbst, sondern auch durch die Traditionen und Bräuche rund um den Weinanbau. Das Soproner Weingremium (Weinritter) organisiert seit Jahrzehnten Verkostungen, Festivals und Erzeugerfeste, die die lebendige Tradition der Weinkultur fördern und erhalten.
Der Weintourismus verbindet die Keller mit der Stadtgeschichte, Architektur und regionalen Küche. Bei einer Weinwanderung durch die Weinkeller entdeckt man nicht nur die Weinsorten, sondern auch die köstlichen Begleitgerichte – Poncichter-Bohnen, hausgepökeltes Fleisch und traditionelle Salate – und erlebt so eine echte Zeitreise.
Das gesamte Jahr über finden zahlreiche Wein-Events statt, wie das Weinfest, die Weinernte (Szüret), oder spezielle Kelleröffnungen, etwa „Offene Keller Tage“ und „Kékfrankos-Tage“. Musik, handgemachter Kunsthandwerk, regionale Produkte und Wein-Workshops machen das Erlebnis unvergesslich.
Auch die Weinkeller und die Vinotheken in den Buschenschanken – die gemütlichen, meist familieneigenen Weinstuben in der Region – sind beliebte Treffpunkte: Hier kann man in entspannter Atmosphäre den lokalen Wein direkt vom Winzer verkosten. Die Führungen enthalten oft persönliche Geschichten, Legenden und Anekdoten, die das Erlebnis noch lebendiger machen. Vorab anmelden ist empfehlenswert, da die Kapazitäten begrenzt sind.
Wein-tourismus in Sopron: Kellerprogramme, Weinverkostungen und Festivals
In den letzten Jahren haben sich die Poncichter-Keller in Sopron zu lebendigen Kulturstätten entwickelt: Die ältesten Keller sind heute Orte für moderne Weinkultur, Weinwanderungen, Verkostungen und Festivals. Touristen können an Führungen teilnehmen, die durch die Keller führen, Weine verkosten, regionale Spezialitäten probieren und so die schönsten Geheimnisse des Weinbergs entdecken.
Besonders beliebt ist der Weintrek in Sopron, bei dem man in Gruppen die Keller und ihre Winzer, oft persönlich, kennenlernt. Dabei erfährt man viel über die Geschichte der Familien, den Bau der Keller und die traditionellen Speisen, die zu den Weinen gereicht werden.
Das ganze Jahr über gibt es zahlreiche Veranstaltungen, darunter das Wein- und Sektfest, die Weinlese (Szüreti), spezielle Tage wie „Offene Keller“ oder „Kékfrankos-Tage“, bei denen man im Rahmen von Führungen, Verkostungen, Konzerten, Handwerksmärkten und kulinarischen Veranstaltungen das regionale Wein- und Kulturerbe erleben kann.
Die Poncichter-Gastbetriebe, sogenannten Buschenschanken, gehören ebenfalls zum gastronomischen Angebot: In diese gemütlichen, meistens familiengeführten Lokale können Besucher authentische Weine und regionale Spezialitäten in herzlicher Atmosphäre genießen.
Lokale Führer organisieren regelmäßig thematische Touren, wobei interaktive, spielerische Elemente den Besuch noch lebendiger machen. Dabei erzählt man Geschichten, Legenden und Anekdoten der Winzer. Vorbehaltlich der Plätze ist eine vorherige Anmeldung empfehlenswert, vor allem während der Hochsaison und bei den Festivals.
Unterkunftsempfehlungen in Sopron
Ein schöner Keller- oder Weinberg-Tag in Sopron wird noch better, wenn die Übernachtung komfortabel und authentisch ist. In der Stadt gibt es eine Vielzahl von Unterkünften, doch für Weintouristen und Freunde der Poncichter-Keller empfehlen wir insbesondere das Hotel Szieszta.
Das Hotel Szieszta ist das größte Hotel in Sopron und eine ideale Wahl für alle, die die kulturelle Vielfalt, die Poncichter-Keller und die Nähe zur österreichischen Grenze schätzen. Es befindet sich im grünen Lővérek-Gebiet, nur wenige Minuten vom historischen Zentrum und den beliebtesten Weintouren entfernt. Es bietet geräumige, moderne Zimmer, reichhaltiges Frühstück, Wellnessbereich mit Sauna und Pool sowie familienfreundliche Services. Vor dem Hotel stehen große, sichere Parkplätze bereit, und das Personal unterstützt bei der Organisation von Wein- und Kellerprogrammen (mit Partnerschaften zu lokalen Winzern und Informationen zu Verkostungs-Events).
Für jene, die lieber in der Nähe des Stadtlebens, aber im ruhigen Umfeld übernachten möchten, oder Wert auf umfassende Leistungspakete legen – etwa Wellness, Sport, Familien- oder Kinderangebote – ist das Hotel Szieszta eine hervorragende Wahl. Im Hallenbereich werden zudem häufig Weinpräsentationen und Verkostungen organisiert, sodass man die berühmte Soproner Weinkultur direkt im Hotel erleben kann.
Alternativen bieten auch das Pannonia Hotel und Hotel Wollner: Diese zentral gelegenen Hotels bieten elegante Zimmer im historischen Ambiente, ideal für Stadterkundungen oder für Gäste, die das ländliche, polizeimäßige Flair schätzen. Für größere Familien oder aktiv Reisende, die eine Unterkunft im Grünen bevorzugen, bleibt das Hotel Szieszta eine besonders empfehlenswerte Option.
Für das vollumfängliche Erlebnis der Weinkultur und des Poncichter-Erbes empfiehlt sich die Wahl des Hotel Szieszta als Ausgangspunkt!
Häufig gestellte Fragen (H.F.Q.)
1. Wie kommt man zu den Poncichter-Kellern in Sopron, braucht man eine Voranmeldung?
Die meisten Poncrichter-Keller in Sopron sind heute im Rahmen geführter Touren besuchbar. Eine vorherige Anmeldung oder Terminvereinbarung wird empfohlen, besonders an Wochenenden und während Festivals, da die Plätze schnell ausgebucht sind. Für einige Kellerveranstaltungen ist die Anmeldung auch über die offizielle Tourismus-Website Visit Sopron möglich.
2. Welche Weine sollte man in den Poncichter-Kellern in Sopron probieren?
Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Kékfrankos, der durch die kalk-lehmigen Böden und das Mikroklima der Region besonders vollmundig, aromatisch und tiefrot ausfällt. Ebenso lohnenswert sind Zweigelt, Pinot Noir sowie saisonal verfügbare Weißweine wie Zöld Veltliner. Die Winzer bieten häufig eine Auswahl an klassischen und innovativen Weinen, die die Vielfalt des Weinbergs widerspiegeln.
3. Gibt es die Möglichkeit, lokale Spezialitäten während der Weinverkostungen zu genießen?
Ja, die meisten Kellerveranstaltungen beinhalten auch gastronomische Angebote: Hausgemachte Käse, Pâtés, Poncichter-Bohnen-Gerichte oder klassische soproner kalte Platten. Manchmal können im Voraus auch komplexere Menüs mit speziell abgestimmten Speisen bestellt werden, die die Weine ergänzen.
4. Wann ist die beste Zeit, um Sopron zu besuchen und die Weinkultur voll zu erleben?
Während des Frühlings und Herbstes ist die Region besonders schön: Die Weinernte (Szüret) im September und Oktober, mit großen Festivals, offenen Kellertagen und kulturellen Highlights, ist perfekt für Weinliebhaber. Auch im Winter, insbesondere zur Weihnachtszeit, gibt es authentische Kellerprogramme und Weihnachtsmärkte.
5. Warum ist das Wiener Kellerbautyp in Sopron so einzigartig in ganz Ungarn?
Die Keller der Poncichter befinden sich nicht in den Weinbergen, sondern ebbendürtig unter den Häusern der Stadt. Aufgrund ihrer Länge, ihrer komplexen Verzweigungen und ihres historischen Zwecks – Lagerung, Schutz und Verteidigung – stellen sie ein nationales Kulturgut dar. Dieses „Stadt unter der Stadt“ ist das Ergebnis jahrhundertelanger, kreativer Erweiterung und architektonischer Meisterleistungen.
Überzeugen Sie sich selbst: Entdecken Sie Soprons schönstes, verborgenstes Geheimnis! Besuchen Sie die Poncichter-Keller, verbringen Sie einige Tage in der Stadt und genießen Sie das Leben in einem der faszinierendsten Weinanbauregionen Europas – mit einem Glas Kékfrankos und einer Reise durch die Zeit, die in jedem Tropfen lebt. Buchen Sie frühzeitig Ihre Unterkunft, wählen Sie aus den vielfältigen Weinprogrammen und lassen Sie sich von der Legende des Soproner Weins verzaubern!